Zuchtbuch Grundlagen
Was ist das AZVD Zuchtbuch
Das AZVD Zuchtbuch ist weltweit das einzige funktionierende System, um auf eine einfache und nutzerfreundliche Art und Weise den Genotyp eines Tieres zu bestimmen.
Wie bei der Herdbuch Kategorisierung wird die Zuchteignunsgprüfung (ZEP) als sog. Benchmarkt Test, also als Potenzialanalyse herangezogen. Dabei werden die ZEP Ergebnisse mit denen der Eltern verglichen. Je mehr Kategorie A Fohlen ein Tier bekommt, um so höher kann es in dem Bewertungssystem aufsteigen.
Als Grundlage für die Bewertung kommt die ZEP Punktzahl zum Tragen. Die erzielten ZEP Punkte eines Fohlens werden jeweils zur Hälfte den Eltern gutgeschrieben. Aus dem Mittel aller Fohlen kann man ableiten, wieviel Einfluss ein Hengst oder eine Stute auf die Fohlen hatte. Vergleicht man die ZEP Ergebnisse mit dem Durchschnitt der Nachkommen erkennt man, welchen Einfluss das Tier auf die Nachkommen hat. Auf diese Art und Weise kann man Defizite einer Stute schnell identifizieren und durch einen geeigneten Hengst ausgleichen. Je mehr gute Fohlen eine Stute oder ein Hengst hat, umso höher kann das Tier im Zuchtbuch aufsteigen. Für die Vererbung von Punkten an die Eltern/Großeltern werden lediglich Nachkommen der Kategorie A betrachtet (Ausnahme bei Hengsten).
Sobald ein Tier in das Zuchtbuch aufsteigt, wird die eigene ZEP Punktzahl unwichtig für die Betrachtung des Tieres selbst, denn die dazugewonnen Punkte durch die Fohlen verändern das Bild nachhaltig. Umso höher ein Tier aufsteigt, desto mehr Kategorie A Fohlen hat es gezeugt. Das wiederum zeugt von einem guten Zuchttier ohne erbliche Defekte. Wichtig wäre, wenn hier alle Fohlen vorgestellt würden und nicht nur diejenigen, die der Züchter als geeignet erachtet.
Wer darf in das Zuchtbuch aufsteigen?
- Alle Tiere, die bis zum 28.02.2006 ohne Screening registriert wurden erhalten den Herdbuchstatus: „Vorläufig Zucht geeignet“ und haben somit über ihre Nachkommen eine Chance ins Zuchtbuch aufzusteigen.
- Tiere, die bis zum 03.03.2007 mit bestandenem Screening registriert wurden, werden als Kategorie A Tiere im Herdbuch registriert und können über ihre Nachkommen in das Zuchtbuch aufsteigen. Als Basiswert übernimmt der AZVD 80 Punkte, es sei denn, die Originalunterlagen können vorgelegt werden.
- Alle AZVD registrierten Tiere, die eine ZEP als Kategorie A oder Kategorie B Tier absolviert haben, können über ihre Nachkommen in das Zuchtbuch aufsteigen.
Bei diesen drei Gruppen reden wir von Tieren mit einer allgemeinen Zuchteignung.
Die Regeln des Zuchtbuches gelten für alle Züchter innerhalb des AZVD deren Tiere eine „allgemeine Zuchteignung“ (siehe oben) erreicht haben. Die Regeln sind verbindlich, eine Teilnahme automatisch gegeben. Ziel des Zuchtbuches ist es, den Genotyp (Vererbungstyp) der registrierten Tiere zu erfassen, eine Zuchteignungsreihenfolge festzulegen und eine Zuchtwertschätzung zu ermöglichen.Das Zuchtbuch soll diejenigen belohnen, die sich an züchterisch-ethische Grundsätze halten um die guten Eigenschaften zu verbessern und die schlechten zu tilgen versuchen. Bitte beachten Sie, dass je nach Geschlecht unterschiedlich verfahren wird, um der unterschieldichen Anzahl von Fohlen im Jahr Rechnung zu tragen.
Stutbuch
Bei den Stuten erfolgt dies direkt, da Stuten pro Jahr nur ein Fohlen zur Welt bringen (ACHTUNG: das ist der Grund, weshalb der AZVD zur Zeit Stuten aus Embrio Transfer ausschließen muss, denn hier könnten mehr als nur ein Fohlen pro Jahr registriert und vorgestellt werden. Das würde zu einer Verzerrung der Ergebnisse führen. Hier ist die Handhabung noch nicht abschließend betrachtet). Für die Vererbung von Punkten an die Eltern/Großeltern werden lediglich Nachkommen der Kategorie A betrachtet:
Kategorie A Stuten „erben“ 50% der Punkte von den eigenen Kategorie A Fohlen. Hierbei ist lediglich ein (1) Kategorie A Fohlen notwendig, damit die Stute in das AZVD Zuchtbuch aufsteigt. Den weiteren Aufstieg entnehmen Sie bitte der nachstehenden Tabelle. Bei Kategorie B oder vorläufig Zucht geeigneten Stuten müssen zunächst die 80 Punkte ( Kat A) erreicht werden, wodurch deren Aufstieg länger dauert. Kategorie C Stuten dürfen nicht in das Zuchtbuch aufsteigen.
Fohlen mit ZEP | Kat A Nachkommen | Mindestpunktzahl | |
Zuchtprämie | 1 | 100% | 120 |
Bronze Prämie | 2 | 100% | 160 |
Silber Prämie | 4 | 100% | 240 |
Gold Prämie | 6 | 100% | 320 |
Champion Stute | 8 | 100% | 400 |
Um auch den zeitlichen und finanziellen Ablauf der hinter einer Prämierung steht zu verdeutlichen, haben wir Ihnen hier mal einer Zeitachse erstellt, um zu veranschaulichen, dass das Zuchtbuch und die darin enthaltenen Werte keine kurzfristig erbrachten Leistungen sondern langfristige Zuchtbemühungen und -erfolge sind.
Bitte beachten Sie, dass folgende Annahmen getroffen wurden, die Ihnen einen linearen Verlauf des Aufstieges darstellen sollen:
- Alle Stuten durchlaufen zwischen dem ersten und zweiten Lebensjahr die ZEP in Kategorie A und 80 Punkten
- Alle Stuten bekommen in Jahr 3 ein Stutfohlen, welches im Jahr 4 ebenfalls die ZEP in Kategorie A mit 80 Punkten besteht
- Danach bekommen alle Stuten jährlich ein weiteres Stutfohlen, welches die ZEP ein Jahr später in Kat mit 80 Punkten besteht
Nicht berücksichtigt werden die mit Sicherheit geborenen Hengstfohlen, welche 2 Jahre Stehzeit bis zur ZEP haben und dadurch einen Knick in der Kurve verursachen könnte. Auch die Tatsache, dass wenn überhaupt nur wenige Stuten tatsächlich ohne Unterbrechnung jedes Jahr ein Fohlen bekommen, zeigt deutlich, dass dies ein sehr langer Weg ist.
Sie können also unschwer erkennen, dass die Chancen eine Champion Zuchtbuchstute sein eigenen nennen zu dürfen, nicht nur konsequenter Zucht und den Einsatz finanzieller Mittel für die Registratur und die ZEP bedarf. Sie müssen immer perfekte Anpaarungen vornehmen und ihre Zuchtziele unbeirrt verfolgen. Viele geben leider frühzeitig auf und stellen ihre Tiere nicht mehr der ZEP vor. Sie verhindern dadurch, dass ihre Elterntiere die züchterische Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen. Durch dieses System ist auch ein kleiner Züchter in der Lage groß rauszukommen.
Vielleicht wird so deutlich, warum ein Showchampion nicht mit einem Zuchtbuch Champion vergleichbar ist. Während ersterer sich möglicherweise noch nie vererbt hat, hat der Zuchtbuch Champion deutliche genetische Spuren hinterlassen, anhand derer man die Qualität auch belegen kann.
Hengstbuch
Kategorie A Hengste „erben“ 50% der Punkte des Jahresdurchschnitts ihrer Nachkommen (Fohlenjahrgang). Für den Aufstieg in das Hengst Zuchtbuch müssen zwei Jahrgänge mit je mindestens zwei Nachkommen oder insgesamt 4 Nachkommen beurteilt werden, von denen mindestens 3 eine Kategorie A Bewertung erreicht haben. Den weiteren Aufstieg entnehmen Sie bitte der nachstehenden Tabelle. Bei Kategorie B oder vorläufig Zucht geeigneten Hengsten müssen zunächst die 80 Punkte ( Kat A) erreicht werden, wodurch deren Aufstieg länger dauert. Kategorie C Hengste dürfen nicht in das Zuchtbuch aufsteigen.
Fohlen mit ZEP inkl. Enkel | Kat A Nachkommen | Mindestpunktzahl | |
Zuchtprämie | 4 | 75% | 150 |
Bronze Prämie | 10/2 | 75% | 320 |
Silber Prämie | 12/8 | 80% | 400 |
Gold Prämie | 18/14 | 80% | 600 |
Champion Hengst | 28/22 | 90% | 840 |
Um auch den zeitlichen und finanziellen Ablauf der hinter einer Prämierung steht zu verdeutlichen, haben wir Ihnen hier mal einer Zeitachse erstellt, um zu veranschaulichen, dass das Zuchtbuch und die darin enthaltenen Werte keine kurzfristig erbrachten Leistungen sondern langfristige Zuchtbemühungen und -erfolge sind.
Bitte beachten Sie, dass folgende Annahmen getroffen wurde, die Ihnen einen linearen Verlauf des Aufstieges darstellen sollen:
- Alle Hengste durchlaufen nach dem zweiten Lebensjahr die ZEP in Kategorie A mit 80 Punkten
- Alle Hengste produzieren in Jahr 3 zwei Stutfohlen, welche im Jahr 4 ebenfalls die ZEP in Kategorie A durchschnittlich mit 80 Punkten bestehen
- Danach produzieren alle Hengste jährlich mindestens zwei Fohlen, welche ebenfalls die ZEP in Kategorie A durchschnittlich mit 80 Punkten bestehen
- Ab dem Jahr 7 folgen dann mindestens 2 F2 Enkel, die ebenfalls mit 25% zu seinen Punkten dazugerechnet werden.
Nicht berücksichtigt werden die mit Sicherheit geborenen Hengstfohlen, welche 2 Jahre Stehzeit bis zur ZEP haben und dadurch einen Knick in der Kurve verursachen könnten, auch wenn das bei einer Durchschnittsbetrachtung weniger an Bedeutung hat.
Sie können jedoch unschwer erkennen, dass die Chancen einen Champion Zuchtbuchhengst sein eigenen nennen zu dürfen nicht nur konsequenter Zucht und den Einsatz finanzieller Mittel für die Registratur und die ZEP bedarf. Sie müssen immer perfekte Anpaarungen vornehmen und ihre Zuchtziele unbeirrt verfolgen. Viele geben leider frühzeitig auf und stellen ihre Tiere nicht mehr der ZEP vor. Sie verhindern dadurch, dass ihre Elterntiere die züchterische Aufmerksamkeit bekommen, die sie verdienen, denn durch dieses System ist auch ein kleiner Züchter in der Lage groß rauszukommen.
Vielleicht wird so deutlich, warum ein Showchampion nicht mit einem Zuchtbuch Champion vergleichbar ist. Während ersterer sich möglicherweise noch nie vererbt hat, hat der Zuchtbuch Champion deutliche genetische Spuren hinterlassen, anhand derer man die Qualität auch belegen kann.
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